Reihen und Parallelschaltung

Wie verschalte ich meine Subwoofer oder Körperschallwandler richtig?


Wenn du dein Audio-Setup mit mehreren Subwoofern auf das nächste Level bringen möchtest, kommst du um die Entscheidung zwischen Reihen- und Parallelschaltung nicht herum. Beide Verkabelungsarten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sich direkt auf die Leistung deiner Subwoofer und die Belastung deiner Endstufe auswirken. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Unterschiede und was du bei der Verkabelung beachten solltest.

Reihenschaltung: Der sichere Weg, aber weniger Power
Bei einer Reihenschaltung werden die Subwoofer hintereinander geschaltet, sodass der Strom durch jeden Subwoofer in Folge fließt. Die Gesamtimpedanz (Widerstand) des Systems erhöht sich, da die Impedanzen der einzelnen Subwoofer addiert werden.

Vorteile:

Sicherheit für die Endstufe: Durch die erhöhte Gesamtimpedanz arbeitet die Endstufe in einem weniger belastenden Bereich, was Überhitzung und Überlastung vorbeugt.

Geringeres Risiko für Verzerrungen: Die Endstufe hat es leichter, bei höherer Impedanz sauberen, unverzerrten Klang zu liefern.

Nachteile:

Weniger Leistung: Die Ausgangsleistung der Endstufe verteilt sich gleichmäßig auf alle Subwoofer, was zu einem schwächeren Bass führt bzw. die Endstufe schneller an seine Gesamtleistungsgrenze bringt.

Ungleichmäßige Lautstärke: Wenn die Subwoofer unterschiedliche Impedanzen haben, kann es zu Lautstärkeunterschieden kommen.

Parallelschaltung: Mehr Bass, aber mehr Risiko

In einer Parallelschaltung sind die Subwoofer so verbunden, dass der Strom durch jeden Subwoofer gleichzeitig fließt. Hierbei verringert sich die Gesamtimpedanz, da sich die Impedanzen der Subwoofer teilen.

Vorteile:

Mehr Leistung: Die Endstufe liefert mehr Leistung, da sie mit einer geringeren Gesamtimpedanz arbeitet, hier ist die Grenze das Netzteil und die Stromlieferfähigkeit.

Günstigerer Preis: Da die Endstufe mehr Leistung bei niedriger Impedanz liefert, kann die Endstufe gesamt kleiner ausfallen.

Nachteile:

Höhere Belastung für die Endstufe: Eine niedrige Impedanz kann die Endstufe stärker belasten, was zu Überhitzung oder sogar Schäden führen kann, wenn die Endstufe nicht dafür ausgelegt ist.

Überhitzungsgefahr: Bei zu niedriger Impedanz kann die Endstufe schneller überhitzen und in den Schutzmodus wechseln oder ganz ausfallen.

Was hält eine Endstufe aus?

Die Belastbarkeit der Endstufe hängt maßgeblich von ihrer Bauweise und ihrer Leistungsfähigkeit ab. Jede Endstufe hat eine minimale Impedanz, die sie sicher handhaben kann. Bei Unterschreitung dieser Impedanz steigt das Risiko einer Überlastung oder eines Schadens.

Beachte folgende Punkte:

Prüfe die Spezifikationen: Schau dir die technischen Daten deiner Endstufe genau an, insbesondere die minimale Impedanz. Diese sollte niemals unterschritten werden.

Überlege die Schutzmechanismen: Moderne Endstufen verfügen oft über Schutzmechanismen wie Überhitzungsschutz und Kurzschlusssicherung, die helfen, Schäden zu vermeiden.

Testen und anpassen: Wenn du die maximale Leistung ohne Überlastung erreichen möchtest, kann es sinnvoll sein, verschiedene Konfigurationen auszuprobieren und zu hören, wie deine Subwoofer und die Endstufe reagieren. Wir rechnen mit mindestens Faktor 2 von RMS Werte der Subwoofer zur RMS Werte der Endstufe. Beispiel: Subwooferleistung RMS 500W, dann sollte hier die Endstufe 1000W RMS liefern können.

Fazit: Die richtige Wahl für deinen Bass
Ob du deine Subwoofer in Reihe oder parallel schaltest, hängt davon ab, welches Klangerlebnis du suchst und wie leistungsfähig deine Endstufe ist. Die Reihenschaltung bietet Sicherheit und Stabilität, jedoch auf Kosten der Leistung. Die Parallelschaltung sorgt für mehr Bass, birgt aber das Risiko, deine Endstufe zu überlasten.

In jedem Fall ist es wichtig, die technischen Spezifikationen der Geräte zu berücksichtigen und die Konfiguration so zu wählen, dass sowohl Klangqualität als auch Gerätesicherheit gewährleistet sind.

Anschluss Reihenschaltung

Für eine Reihenschaltung wird ein 2 poliges Lautsprecherkabel verwendet und an Chassis 1 der Pluspol angeklemmt (LS arbeiten mit Wechselstrom, zur Einfachheit reden wir von Plus und Minus). Dann wird vom Minuspol ein Kabel zum nächsten Chassis auf den Pluspol gezogen, dies wird so lange wiederholt, bis man am letzten Chassis angekommen ist. Das letzte Chassis bekommt eine Zuleitung von der Endstufe zu dem Minuspol.

 

Rechenbespiel: ein einzelnes Chassis besitzt 4Ohm. Bei 4 Chassis in Reihe bedeutet dies 

RGes = R x Anzahl der Chassis 

RGes = 4Ohm x 4 Stück 

RGes = 16Ohm

Anschluss Parallelschaltung

Für eine Parallelschaltung wird ein 2 poliges Lautsprecherkabel verwendet und an Chassis 1 der Pluspol und der Minuspol angeklemmt (LS arbeiten mit Wechselstrom, zur Einfachheit reden wir von Plus und Minus). Dann wird vom Pluspol und vom Minuspol ein Kabel zum nächsten Chassis gezogen, dies wird so lange wiederholt, bis man am letzten Chassis angekommen ist.

 

Rechenbespiel: ein einzelnes Chassis besitzt 4Ohm. Bei 4 Chassis parallel bedeutet dies 

RGes = R / Anzahl der Chassis 

RGes = 4Ohm / 4 Stück 

RGes = 1Ohm

 

Anschluss Parallelschaltung/Gruppenschaltung

Nun ist es in der Praxis schwierig, sowohl eine hohe Impedanz (dynamischer Widerstand) als auch eine sehr niedige Impedanz zu benutzen. Daher verwendet man häufig eine Kombination aus beiden Schaltungsarten.

Bei einem Verbund aus mehreren Subwoofern verschalten wir häufig die Subwoofereihen parallel (meist 2 Reihen >> 1ne oben 1ne unten) und beide Reihen wieder zusammen in Reihe.

Für ein Verbund aus 4 Subwoofern würde diese bedeuten:

Reihe 1: 4Ohm pro Chassis / 2 = 2Ohm

Reihe 2: 4Ohm pro Chassis / 2 = 2Ohm

und die Kombination aus beiden Reihen: RGes: 2Ohm + 2Ohm = 4Ohm

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